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Filippo Mazzasette

Laufzeit: Fr, 26.– So, 28. September 2025
Vernissage: Fr, 26. September 2025, 18 Uhr
Der Künstler ist anwesend. Der Eintritt ist frei.
RSVP bitte an: hi@filippomazzasette.com
Öffnungszeiten: Sa, 10 – 19 Uhr | So, 10 – 16 Uhr


Dante Alighieris »Divina Commedia« gilt nicht nur als Säule der italienischen Literatur, sondern als zeitloser Spiegel des menschlichen Daseins, eine poetische Topografie der Seele. Filippo Mazzasette greift diese narrative Struktur in seiner aktuellen Ausstellung auf, ohne sie erzählerisch nachzubilden. Stattdessen übersetzt er Dantes Reise in eine visuelle Sprache der Abstraktion, in der Duktus, Flächen und Farbschichtungen das Medium einer »danteesken« Reise werden.

Im Zentrum steht die Frage, die seit Jahrhunderten Künstler und Philosophen beschäftigt: Welche Transformation vollziehen wir, wenn wir uns selbst erkennen, erfahren, formen und zu dem Menschen werden, der wir wirklich sind? Mazzasettes Werke öffnen dafür einen Erfahrungsraum, in dem Farbe und Form nicht nur Ausdruck, sondern auch Erkenntnismittel sind. So wie Dante in den Cantiche Unerwartetes und Unbequemes konfrontiert, führt auch Mazzasettes künstlerischer Weg in Zonen der Überraschung, Konfrontation und Offenbarung.

Die Reise des Betrachters beginnt in farblichen Verdichtungen, die an Dantes Inferno erinnern, und führt über rhythmische Kompositionen, in denen Hoffnung und Dynamik aufblitzen, bis hin zu lichten, fast transzendentalen Farbflächen, ein visuelles Paradiso, das jedoch offen lässt, ob die Reise hier endet oder erst beginnt.


Über den Künstler:
Filippo Mazzasette, 1996 in Hamburg als Sohn einer italienischen Familie geboren, ist tief in zwei Kulturen verwurzelt. Sein künstlerischer Weg führte vom frühen Aquarellstudium über das Kunstprofil am Gymnasium zum Kommunikations- und Grafikdesign-Studium an der Alsterdamm School of Visual Arts. Dort verband er Malerei mit Fotografie, Videografie und konzeptioneller Gestaltung, unter anderem in einer preisgekrönten UN-Kampagne. Seit 2021 widmet er sich konsequent der abstrakten Acrylmalerei und verzichtet bewusst auf figürliche Elemente. Seine Arbeit verbindet die Präzision des Grafikdesigns mit der Emotionalität der Malerei, eine Verbindung, die in der aktuellen Ausstellung zu einer zeitgenössischen, »italienisch gefärbten« Interpretation von Dantes uralter Selbstsuche wird.