NEW WASHED ART

Laufzeit: Fr, 02. – So, 04. September 2022
Öffnungszeiten: täglich 11 – 17 Uhr

Auf Außenstehende mag es zunächst wie ein Gag wirken, dass Elena Bulycheva ihren Gemälden mithilfe einer Industriewaschmaschine ihre spezifische unverwechselbare Wirkung verpasst. Doch wer sie in ihrem Atelier besucht, sieht nicht nur schöne Bilder, sondern erlebt auch eine nachdenkliche, engagierte Künstlerin, die als Meisterschülerin an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Prof. Anselm Reyle studiert.

Ihre Waschmaschinen-Werke waren ursprünglich als künstlerischer Protest gedacht, mittlerweile sind sie Bulycheva‘s Markenzeichen. Elena Bulycheva wollte auf die schwierige Situation junger Künstler hinweisen und die Unmöglichkeit, am Kunstmarkt Fuß zu fassen, geschweige denn von der Kunst zu leben. Das dazu verwendete Bild sollte die Prozedur eigentlich gar nicht unbeschädigt überstehen, sondern vielmehr der selbstzerstörerische Akt einer Künstlerin sein. Ein Fanal also, ein Aufschrei. Wie auch immer: Das Ergebnis beeindruckte die Künstlerin so sehr, dass sie sich entschließt, immer so zu arbeiten.

Elena Bulycheva dokumentiert mit dem künstlerischen Waschen auch ihre eigene Emanzipation – raus aus dem System, hin zu einer selbstständig agierenden Künstlerin.

Was ist Malerei heute? Dieser Frage stellt sich Elena Bulycheva in ihrer aktuellen Ausstellung „New Washed Art“ in der Barlach Halle K, in der sie neue monochrome Werke auf Rahmen in ungewöhnlichen Formen zeigt. Dabei beleuchtet sie den Platz der Frau in der Kunstwelt kritisch und erforscht, wie das Waschen als gewöhnlicher Prozess zu einer spezifischen Sprache zwischen Künstlerin und Betrachter werden kann.

www.newwashedart.de