MOVING WATERS | SKULPTUREN
Anna Bogouchevskaia
Laufzeit: Fr, 01. – Di, 19. Oktober 2021
Vernissagen: Fr, 01. und Sa, 02. Oktober 2021, 12 – 18 Uhr
Öffnungszeiten: Di – Fr, 11 – 17 Uhr | Sa + So nach Termin | Mo geschlossen
Makroskopische Tropfen aus Aluminium, skurrile Blumen aus Bronze, Nebel und Schnee aus Silber: Die Bildhauerin Anna Bogouchevskaia hat eine eigenwillige und faszinierende Welt der flüchtigen Naturphänomene geschaffen. Angetrieben von dem Wunsch, dem Formlosen eine Form zu geben, arbeitet sie an ihrer ästhetischen Vision, stets voller Ideen, Neugier und dem Hunger nach Neuem. Die Barlach Halle K zeigt in Kooperation mit der Werkstattgalerie Hermann Noack Werke der Künstlerin ab dem 01. Oktober 2021 in den Räumen der Barlach Halle K.
Durch alle Arbeiten der letzten Jahre zieht sich als verbindendes Element das Wasser, in seinen verschiedenen Aggregatzuständen und Erscheinungsformen. In der Ausstellung Moving Waters greift Anna Bogouchevskaia dieses Thema in ihren Skulpturen von makroskopisch vergrößerten Tropfen auf. Initialzündung ihrer Obsession mit Flüchtigkeit
und Abstraktion ist der französische Dokumentarfilm „Microcosmos“, in welchem mit speziell entwickelten makroskopischen Kameras gearbeitet wurde und ganz neue Welten eröffnet hat, die bis dahin noch nie zu sehen gewesen sind.
Die Sinnlichkeit des Wassers bildet aber auch eine Brücke zu Bogouchevskaias früheren figürlichen Werken, in denen sich die Intensität des Erlebnisses humorvoll und expressiv in den Figuren widerspiegelt. Eine ihrer bekanntesten Skulpturen ist der denkmalgeschützte Märchenbrunnen im Von-der-Schulenburg-Park in Berlin-Neukölln. Bei einem Wettbewerb für die Neuschaffung verlorengegangener Figuren gewinnt sie den ersten Preis und erschafft nach ihren Vorlagen und Gipsmodellen 16 neue Putten, die jetzt die Säulen des Brunnenpavillons schmücken.
Ein Leben in der Kunst, mit der Kunst, für die Kunst: Für Anna Bogouchevskaia ist die Bildhauerei Teil ihres Aufwachsens. Am 05. April 1966 wird sie in Moskau als Tochter der erfolgreichen Bildhauer Ninel Bogouchevskaia und Daniel Mitlianski geboren. Beide Eltern sind Teil der künstlerischen Elite Moskaus, sie wird von klein auf gefördert und bestärkt. Bereits mit neun Jahren beginnt sie ihre Kunstausbildung an der Moskauer Zentralen Kunstschule. Von 1985 – 1991 studiert sie Bildhauerei am Moskauer Kunstinstitut Surikow. Nach dessen Abschluss und nach Eintritt in den Moskauer Künstlerverband erhält sie ein Stipendium der russischen Kunstakademie, wo sie Meisterschülerin von Wladimir Jefimowitsch Zigal wird.
Als prägende künstlerische Vorbilder nennt Bogouchevskaia selbst die Künstler Marino Marini, Amedeo Modigliani, Charles Despiau und Gerhard Marcks.
Anna Bogouchevskaia lebt und arbeitet in Berlin.