WHY DO BIRDS SING?

Tronje Thole van Ellen

Laufzeit: Fr, 03. – So, 05. Dezember 2021
Vernissage: Fr, 03. Dezember 2021, 19 Uhr (2G+)
Ausstellung: Sa, 04. Dezember 2021, 11 – 18 Uhr (2G)
Aftershow: Sa, 04. Dezember 2021, 19 Uhr (2G+)
Ausstellung: So, 05. Dezember 2021, 13 – 18 Uhr (2G)

Tronje Thole van Ellen macht es sich beim Malen so unangenehm wie möglich, damit er über die Technik hinaus das Gelernte ja nicht anwenden kann, wenn er versucht, die von ihm empfundene Realität distanzlos auf Leinwand zu binden. Getrieben von radikaler, energischer Musik, die das Ende der Gesellschaft besingt, erarbeitet er sich Form um Form, Strich um Strich.

Die Aufgabe bleibt, sich so dicht wie möglich am Chaos aufzuhalten, damit die wirklichen Fragen, am Denken vorbei, ihren natürlichen Weg zurück ins Leben finden.

Die klassischen DIN Formate grenzen für den ehemaligen Graffiti Künstler an eine blasphemische Zumutung, denn Stadtwände sind formatfrei.

Geknickt, sich überlappend in der Ecke sitzend. Genauso hat er sie gemalt, genau so werden sie ausgestellt. Sich gegenseitig verdeckend, sich gegenseitig ergänzend zu einem längerfristigen Eindruck ineinander übergehend, wie die Zeit selbst.

Neu ist, dass die einst so frech banalen Figuren beginnen, sich fast geisterhaft aufzulösen. Ein Gemisch aus erzählerischen, dicht an dicht tanzenden Schatten. Dazwischen immer wieder das Motiv des Vogels, der scheinbar seine ganz eigene Geschichte vom Fallen, Angreifen oder Aufsteigen zu erzählen versucht. Die Fülle der Symbolik des Vogels – der Friedenstaube, den Vorgängern der Dinosaurier bis zum Unglücksraben – sind so zahlreich wie die unterschiedlichen Konturen die sie werfen können.

In van Ellen’s Arbeit hat sich Mystik eingeschlichen. Eine Sehnsucht und Romantik, welche nach Heimat sucht. Danach fragend, wie das Primat der Seele sich behaupten kann, vor dem Diktat der Ökonomie. Ein Versuch im menschengemachten Chaos durch die Kunst ein Wurzelwerk zu schaffen, in einer Realität, die durch ihre Geschwindigkeit nur wenig Halt zu bieten scheint.

Eine interaktive Skulptur der Malerei wartet darauf, vom Betrachter sinnlich empfunden und produktiv komplettiert zu werden.